Glossar
Glossar zu Begriffen rund um Sexualität
* (Gendersternchen)
Das Gendersternchen * wird genutzt, um alle Menschen unabhängig von dem Geschlecht anzusprechen. Anstatt z.B. „Spieler“ oder „Spielerinnen und Spieler“ zu schreiben, kann „Spieler*innen“ geschrieben werden, wodurch jede Person angesprochen wird.
Asexualität
Eine sexuelle Orientierung, bei der eine Person keine oder kaum sexuelle Anziehung zu anderen Menschen verspürt.
Bisexualität
Bisexualität bezieht sich auf die sexuelle Orientierung einer Person, die sich sowohl zu Männern als auch zu Frauen romantisch, emotional und/oder sexuell angezogen fühlt.
Cis
Eine Person identifiziert sich mit dem bei der Geburt zugeordneten Geschlecht.
Coming-Out
Prozess, in dem eine Person ihre geschlechtliche Identität offenbart, oft gegenüber Familie, Freund*innen oder der Gesellschaft im Allgemeinen. Dies geschieht in Form einer Selbstzuschreibung.
Dysphorie (auch: Geschlechts-Dysphorie/Geschlechtsdysphorie)
Dysphorie in Bezug auf Geschlecht meint ein Gefühl von Unwohlsein und Irritation, bis hin zu dauerhaft anhaltendem, potenziell traumatisierendem Schmerz. Dieser Schmerz kann entstehen, wenn das bei der Geburt zugewiesene Geschlecht nicht mit dem übereinstimmt, wie sich eine Person fühlt.
Empowerment
Die Stärkung von Jugendlichen, damit sie ihr volles Potenzial entfalten können, indem ihnen Zugang zu Informationen, Ressourcen und Möglichkeiten geboten wird.
Freundschaft Plus
Unter „Freundschaft Plus“ kann eine freundschaftliche Beziehung verstanden werden, in der es zusätzlich zu der Freundschaft auch zu einer körperlichen Annäherung (z.B. Sex) kommt. Anders als eine Beziehung ist eine Freundschaft Plus nicht darauf angelegt, langfristig zusammen zu sein. Es geht vor allem um die körperliche Komponente, die zu der Freundschaft hinzu kommt.
Geschlechtliche Identität
Geschlechtliche Identität bezieht sich auf das persönliche Verständnis und die empfundene Zugehörigkeit zu einem bestimmten Geschlecht. Es kann unabhängig vom biologischen Geschlecht, kulturellen Normen oder sexueller Orientierung sein. Insgesamt gibt es eine Vielzahl von Begriffen, die verwendet werden, um verschiedene Identitäten zu beschreiben.
Geschlechtsneutrale Pronomen
Pronomen, die verwendet werden, um eine Person zu bezeichnen, ohne sich auf ein spezifisches Geschlecht zu beziehen. Ein Beispiel für ein geschlechtsneutrales Pronomen ist das Singularpronomen „em“.
Heterosexualität
Eine sexuelle Orientierung, bei der sich eine Person zu einem anderen Geschlecht sexuell hingezogen fühlt.
Homosexualität
Eine sexuelle Orientierung, bei der sich eine Person zu dem gleichen Geschlecht sexuell hingezogen fühlt.
Hormontherapie
Viele Trans*Personen möchten sich irgendwann auch körperlich dem gefühlten Geschlecht anpassen. Eine Möglichkeit dafür ist die Hormontherapie. Dabei nehmen Trans*Männer das Geschlechtshormon Testosteron ein, das unter anderem für eine tiefere Stimme sorgt und den Muskelaufbau erleichtert. Trans*Frauen nehmen hingegen das Geschlechtshormon Östrogen ein, das zum Beispiel das Brustwachstum anregt. Die Hormontherapie wird dabei ärztlich begleitet.
Intergeschlechtlichkeit / Inter*
Inter*Menschen haben körperliche Geschlechtsmerkmale, die sich nicht eindeutig als männlich oder weiblich einordnen lassen. Das betrifft Geschlechtsorgane, Hormonproduktion, Chromosomensatz, Körperform, Haarverteilung und Muskelmasse. Diese Variationen zeigen eine natürliche Vielfalt jenseits der binären Geschlechtsklassifikation. Intergeschlechtlichkeit wird manchmal erst in der Pubertät sichtbar (also dass beispielsweise Menschen, die bei der Geburt dem weiblichen Geschlecht zugeordnet werden, plötzlich eine „Vermännlichung“ in der Pubertät erleben, weil dann mehr Testosteron produziert wird und dies bewirken).
Konsens
Konsens ist gleichzusetzen mit Einvernehmlichkeit. In Bezug auf Sexualität bedeutet es, dass alle beteiligten Personen jederzeit mit dem einverstanden sind, was gerade getan wird. Eine bewusste und aktive Zustimmung ist hierfür die Voraussetzung. Wird jemand zu einer sexuellen Handlung gedrängt oder gezwungen besteht kein Konsens.
LGBTQIA*+
Englische Abkürzung für „Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Queer, Intersexual and Asexual“ Das Plus steht als Platzhalter für weitere Geschlechtsidentitäten.
Monogamie
Monogamie ist eine Beziehungsform, in der eine sexuelle und emotionale Partnerschaft mit nur einem*r Partner*in geführt wird.
Nichtbinär
Personen, die sich nicht eindeutig als weiblich oder männlich definieren und ihre Geschlechtsidentität außerhalb dieser Kategorie verorten. Sie müssen sich nicht zwingend einem Geschlecht zuordnen und können somit auch gar kein Geschlecht haben (Agender).
Offene Beziehung
Eine offene Beziehung ist eine Beziehung, in der die Partner*innen die Freiheit haben, mit anderen Menschen Sexualität zu leben/Sex zu haben. Damit dies funktioniert, ist eine offene Kommunikation zwischen den Partner*innen sehr wichtig.
Pansexualität
Eine sexuelle Orientierung, bei der sich eine Person unabhängig von einem Geschlecht zu jemandem sexuell hingezogen fühlt.
Polyamorie
Menschen, die sich in mehr als eine Person auf einmal verlieben und/oder romantische und/oder sexuelle Beziehungen mit mehr als einer Person gleichzeitig haben (wollen), können sich als polyamor bezeichnen. Es ist notwendig, dass alle Beziehungs- und/oder Sexualpartner*innen von dieser Beziehungskonstellation wissen und damit einverstanden sind.
Polygamie
Polygamie bedeutet, dass jemand eine Ehe oder eine eheähnliche Beziehung mit mehr als einer Person führt. Die Eheschließung ist in Deutschland nur mit einer Person gleichzeitig erlaubt, heiraten darf man in Deutschland also nur eine Person.
Queer
Personen bezeichnen sich als „Queer“, wenn sie sich nicht mit Heterosexualität und binären Geschlechtsrollen, also Mann und Frau, identifizieren können.
Safe Space
Ein Umfeld, in dem Jugendliche sich sicher und akzeptiert fühlen, um über ihre geschlechtliche Identität, sexuelle Orientierung und andere persönliche Themen zu sprechen.
Safer Space
Ein „Safer Space“ bezieht sich auf einen Ort oder eine Umgebung, die darauf abzielt, Menschen vor Diskriminierung, Vorurteilen, Gewalt oder unangemessenem Verhalten zu schützen. Es ist ein Ort, an dem Menschen sicher und respektiert fühlen, unabhängig von ihrer Identität, Geschlecht, sexuellen Orientierung, Ethnie oder anderen Merkmalen.
Sexuelle Handlungen
Sexuelle Handlungen beziehen sich auf jegliche Aktivitäten, die darauf abzielen, sexuelle Lust oder Befriedigung zu erlangen und können verschiedene Formen wie Geschlechtsverkehr, Oralverkehr, Masturbation, streicheln, küssen, kuscheln oder andere sexuelle Praktiken umfassen.
Trans*
Das Wort Trans* ist ein Oberbegriff für verschiedene Menschen, die sich mit ihrem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht nicht identifizieren können. Das Sternchen lässt Raum für eine nicht-binäre oder nicht geschlechtliche Zuordnung.
Weiterführende Literatur
Antidiskriminierungsstelle des Bundes:
antidiskriminierungsstelle.de/DE/ueber-diskriminierung/diskriminierungsmerkmale/sexuelle-identitaet/
Queeres Lexikon: