Schutzkonzepte partizipativ entwickeln

Sichtweisen junger Menschen

Damit Schutzkonzepte in der Kinder- und Jugendarbeit sowie Jugendsozialarbeit wirksam sein können, ist es wichtig, dass sie an den Lebenswelten und -realitäten junger Menschen anknüpfen. 

In einer Organisation kommen junge Menschen und Fackräfte zusammen, die verschiedene Sichtweisen auf Sexualität, Gewalt, Beteiligung und Schutz haben. Nach den Sichtweisen und Verständnissen zu fragen, ist daher für eine partizipative Schutzkonzeptentwicklung zentral. Dieser Austausch zwischen Fachkräften und jungen Menschen über ihre Sichtweisen, Umgangsweisen und Bedarfe ist eine grundlegende Ressource bei der Schutzkonzeptentwicklung und trägt maßgeblich zu einer rechtebasierten und diversitysensiblen Erarbeitung und Gestaltung von partizipativen Schutzkonzepten bei.

Einblicke, was junge Menschen zu den Themen Schutz, Gewalt, Sexualität und Beteiligung erzählen, geben Factsheets zur SchutzNorm-Online-Befragung, ein Sketchbook, ein Audioformat zu Sichtweisen junger Menschen und zwei von jungen Menschen produzierte Podcast-Folgen zur Verhandlung von Sexualität, Schutz und Gewalt in der internationalen Jugendarbeit wieder.

Factsheet und Datenhandbuch

Hier werden zentrale Ergebnisse der bundesweiten quantitativen Onlinebefragung „SchutzNorm“ präsentiert, die Sichtweisen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf Sexualität, (sexualisierte) Gewalt unter Jugendlichen und Schutz in unterschiedlichen Feldern der Kinder- und Jugendarbeit zeigen. Die empirischen Daten und Abbildungen können für die Fort- und Weiterbildung von Fachkräften und von Ehrenamtlichen genutzt werden.  

Das Datenhandbuch „Sichtweisen junger Menschen auf Schutz, Sexualität und Gewalt im Kontext von Jugendarbeit“ gibt über das Factsheet hinaus einen umfassenden Überblick zu den Ergebnissen der Onlinebefragung „SchutzNorm“. 

Sketchbook: Auseinandersetzung mit Sexismus, Rassismus und Heteronormativität

Das Sketchbook gibt Einblicke in Lebenswelten, in denen sich junge Menschen auch aufhalten und ihre Auseinandersetzung mit Diversität, Sexismus, Homo- und Transfeindlichkeit, Queerfeindlichkeit, Rassismus und Behindertenfeindlichkeit. 

Ein Sketchbook kann im Rahmen einer Risiko- und Ressourcenanalyse mit jungen Menschen als Photovoice-Methode eingesetzt werden. Eine methodische Anregung findet sich im Sketchbook.

Audioformat zu partizipativen Schutzkonzepten -
Was junge Menschen gesagt haben

Im Projekt SchutzNorm haben Wissenschaftler*innen unter Beteiligung junger Menschen aus verschiedenen Bereichen der Kinder- und Jugendarbeit sowie Jugendsozialarbeit zu partizipativen Schutzkonzepten geforscht. Ihr Ziel war es herauszufinden, welche Sichtweisen junge Menschen auf Sexualitäten, Gewalt und Schutz haben und welche Themen ihnen dabei wichtig sind. 

Was junge Menschen gesagt haben und was dies für die partizipative Entwicklung von Schutzkonzepten bedeutet, ist Thema in den vier Folgen des Audioformates.

Diese Folgen sind der Broschüre „Qualitätsstandards für Schutzkonzepte in der Kinder- und Jugendarbeit“ entnommen. Die Broschüre steht hier als Download zur Verfügung.  

Folge 1: Auseinandersetzung mit sexualitätsbezogenen Themen ermöglichen

Die erste Folge betont die Bedeutung einer achtsamen und partizipativen Gesprächskultur zu sexualitätsbezogenen Themen, um offene Kommunikation zu fördern und Diskriminierung zu vermeiden.

Folge 2: Informelle Peer-to-Peer Formate sicher gestalten

Die zweite Folge analysiert Peer-Communities als Ressource für die Herstellung von Schutz und gibt Hinweise, welche Strukturen und Rahmenbedingungen für geschützte Diskussions- und Unterstützungsräume notwendig sind.

Folge 3: Diversity-Sensibilität und Machtreflexionen

Eine Herausforderung bei der Entwicklung partizipativer Schutzkonzepte ist es, diese diversitätssensibel zu gestalten. Die dritte Folge gibt Hinweise, welche Themen zu reflektieren sind, um alle jungen Menschen mitzudenken und zu erreichen.

Folge 4: Bedarf nach verschiedenen Ansprechpersonen und Unterstützungsangeboten aufgreifen

Im Mittelpunkt der vierten Folge stehen junge Menschen und ihr Bedarf in schwierigen Situationen unterschiedliche Ansprechpersonen zur Verfügung zu haben. Hieraus ergeben sich Handlungsempfehlungen für Angebote der Kinder- und Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit. 

Peer-Podcast: Camp Culture - Sexualitäten, Schutz und Gewalt in der internationalen Jugendarbeit

In Zusammenarbeit mit der ijgd – internationale Jugendgemeinschaftsdienste und einer Gruppe von Peer-Researcher*innen wurden Sichtweisen und Normalitätskonstruktionen zu Gewalt, Sexualität und Schutz in der internationalen Jugendarbeit erhoben. Im Peer-Podcast „Camp Culture – Sexualitäten, Schutz und Gewalt in der internationalen Jugendarbeit“ sprechen junge Menschen der internationalen Jugendarbeit. 

Folge 1: Alltag und Jugendreise

Die Podcastfolge beschäftigt sich mit „Übergängen zwischen Alltag und Jugendreise, Peer-Beziehungen und sexuelle Bildungsprozesse“ in internationalen Jugendangeboten.

Folge 2: Bystander

In der Podcastfolge geht es um das Miterleben oder Mitbekommen von sexualisierten Grenzverletzungen durch Dritte und den Umgang damit. 

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